Fast jeder kompetente Hundetrainer, einschließlich Martin Rütter, vertritt die Meinung, dass der optimale Zeitpunkt für die Abgabe von Welpen bei 8. Wochen liegt.
Es ist notwendig, gezielte Aufklärungsarbeit zu leisten, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen. Ziel ist es, dass eine zunehmende Zahl von Menschen begreift, dass das Zurückhalten von Welpen beim Züchter über deren optimales Abgabealter hinaus eine gravierende Fehlinterpretation von Tierliebe darstellt, die ernsthafte Konsequenzen für das Wohl der Tiere haben kann.
Die Bedeutung des Abgabealters von Welpen wird oft unterschätzt, wobei nahezu jeder erfahrene Hundetrainer, einschließlich Persönlichkeiten wie Martin Rütter, die Wichtigkeit der 8. Lebenswoche als ideales Abgabealter unterstreicht. Dieser Konsens beruht nicht auf Willkür, sondern auf einem tiefen Verständnis der Hundeentwicklung und -psychologie.
In der 8. Woche sind Welpen psychologisch optimal darauf vorbereitet, sich an ein neues Zuhause und eine neue Familie anzupassen. Dieser Zeitpunkt markiert auch den natürlichen Rückzug der Mutterhündin, bedingt durch die zunehmend schärferen Zähne der Welpen, die das Säugen schmerzhaft machen. Dieses Verhalten findet seine Entsprechung in der Natur bei Wölfen, wo andere Rudelmitglieder beginnen, die Jungen mit vorverdautem Fleisch zu füttern.
Der perfekte Moment, um sie in ihr neues "Rudel" zu integrieren.
Die 8. Woche eignet sich optimal, um die Hunde-Welpen in ihre neuen Familien zu integrieren, da sie noch keine tiefe Prägung auf ihre bisherige Umgebung erfahren haben. Ein Schlüsselaspekt, der diese Phase kennzeichnet, ist der natürliche Rückzug der Mutterhündin von ihren Hundewelpen. Die Gründe hierfür sind praktischer Natur: Die Zähne der Welpen werden schärfer, was das Säugen für die Mutterhündin schmerzhaft macht und zu wunden Zitzen führen kann. Dieser Rückzug ist ein natürlicher Prozess, der in der wilden Verwandtschaft der Hunde, den Wölfen, ebenfalls beobachtet werden kann. Dort beginnen JETZT die Rüden sowie alle andere Rudel mitglieder, sich aktiv an der Versorgung der Jungen zu beteiligen, indem sie ihnen vorverdautes Fleisch zur Verfügung stellen.
Dieser Übergang von der mütterlichen zur gemeinschaftlichen Fürsorge im natürlichen Umfeld unterstreicht, warum es so wichtig ist, Welpen genau in dieser Lebensphase zu ihren neuen Besitzern zu bringen. Die Annahme, dass Welpen in den zusätzlichen Wochen bei der Mutter oder beim Züchter noch wesentliche Erziehungsgrundlagen lernen, entspricht nicht der Realität.
Dringende Aufklärungsarbeit
zum optimalen Abgabealter von Welpen ist unerlässlich.
Top-Hundetrainer wie Martin Rütter legen das ideale Abholdatum eindeutig auf die 8. Woche fest. Trotzdem behaupten viele Hundezeitschriften (die oft nur dazu dient, ihre Seiten zu füllen - persönliche Meinung), Laien in Foren und Hundegruppen auf Facebook usw sowie ehemalige Katzenzüchter(dazu später), dass eine Abgabe mit 12 Wochen einer mit 8 Wochen vorzuziehen sei. Die unzähligen problematischen oder fehlenden Bindungen, die im Zusammenhang mit der Abholung in der 12. Woche auftreten, haben jedoch dazu geführt, dass dieselben Gruppen nun sogar vorschlagen, Welpen erst in der 16. Woche abzugeben.
Anstatt einzugestehen, dass es ein Irrtum aus missverstandener Tierliebe war, die Abholung mit 12 Wochen zu empfehlen, wird die Abgabezeit noch weiter verlängert. Dies, statt zuzugeben, dass der seit Jahrhunderten etablierte Zeitpunkt von 8 Wochen einfach optimal ist. Es wird zunehmend erkannt, dass Welpen, die erst mit 12 Wochen abgegeben werden, sich zu Problemhunden entwickeln können. Als Folge dieser Praxis hat sich sogar ein neues Syndrom entwickelt, das als „Wurfgeschwistersyndrom“ bekannt ist. Mit 16 Wochen sind die Hunde nahezu ausgewachsen; einige der weiblichen Tiere erleben sogar ihre ersten Läufigkeiten. Ein "Welpe" kann von einem Züchter mit 16 Wochen NICHT als solcher angeboten werden, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend ausgewachsen sind. Ein Hund mit 16 Wochen ist 4 Monate alt und zu etwa 95% ausgewachsen.
Maltipoo Wurf 6 Wochen alt - die Abgewöhnung beginnt.. Die Entwöhnung vollzieht sich sanft und ist gewöhnlich bis zum Alter von 8 Wochen vollendet.
In dem folgenden Video sehen Sie eine Mutterhündin mit ihren 6 Wochen alten Welpen. Die Milchzähne brechen jetzt durch; es sind kleine, sehr spitze Zähnchen, mit denen die Welpen die Welt entdecken, alles Mögliche anknabbern und schmecken. Jedes Abenteuer, jede Entdeckung ist ein Schritt auf ihrer entzückenden Reise des Wachsens. Diese zauberhafte Phase erlebt jedes Hundekind, ebenso wie jedes Menschenkind in seiner Entwicklung. Bereits mit 6 Wochen, wie zuvor erwähnt, zeigen sich die niedlichen Eckzähnchen, und die übrigen Zähnchen sprießen in den folgenden 2 bis 4 Wochen.
Mit Beginn der 6. Woche startet auch die behutsame Entwöhnung von der Muttermilch, da die Milchzähnchen zu wachsen beginnen. Die liebevolle Fürsorge der Hündin in Form ihrer Milch genügt nun nicht mehr, um jedes Welpenbäuchlein zu füllen, selbst wenn sie bis zum Vierfachen der üblichen Futtermenge frisst und dabei sogar an Gewicht verliert. Vor den stürmischen „Überfällen“ der kleinen Racker, die in ihr mehr eine „Milchbar“ als einen Spielkameraden sehen, zieht sie sich zurück, überlässt mit einem Hauch von Weisheit die Erziehung den Menschen. In der Wildnis wäre dies der Moment, in dem die Alphawölfin ihren Nachwuchs dem Schutz des Rudels anvertraut, das liebevoll vorgekautes Futter für die Kleinen bereitstellt.
Die Entwöhnung vollzieht sich sanft und ist gewöhnlich bis zum Alter von 7 bis 8 Wochen vollendet.
Bitte missverstehen Sie dies nicht:
Die Hündin liebt ihre Maltipoo Welpen unverändert tief. Die spitzen Milchzähnchen der Welpen verursachen ihr jedoch Schmerzen. Deshalb sieht sie sich gezwungen, sich zurückzuziehen, denn sobald sie in der Nähe ist, stürzen sich die Maltipoo Welpen auf sie, getrieben von ihrem einzigen Wunsch: Milch zu trinken. Stellen wir uns vor, die Mutter würde die Maltipoo Babys trotz der Schmerzen, die durch die kleinen Zähne verursacht werden, weiter säugen lassen. Dies könnte sogar negative Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kiefer haben. Glücklicherweise unterlässt sie das Stillen wegen der Schmerzen.
Es ist daher entscheidend, dass das Nuckeln der Welpen spätestens zum Ende der 8. Lebenswoche abgewöhnt wird. Andernfalls könnten, wie bereits erwähnt, in den nachfolgenden Wachstumsphasen Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers entstehen.
Da die Maltipoo Welpen ab der vollendeten 8. Woche vollständig von der Mutter entwöhnt sind, können bedenkenlos Aussagen wie "Babys von der Mutter wegreißen" verworfen werden, weil sie keineswegs der Wahrheit entsprechen.
Folgende Probleme entstehen, wenn durch falsch verstandene Tierliebe der Welpe zu spät vom Züchter abgeholt wird:
In den ersten 8 Lebenswoche werden die Welpen also von der Muttermilch entwöhnt, da sich die Mutter aufgrund der spitzen Milchzähnchen zurückzieht. Verbleibt ein Maltipoo Welpe nach dem Rückzug der Mutter in der achten Woche beim Maltipoo Züchter, knüpft er unweigerlich enge Bindungen an sein dortiges Umfeld und die dort lebenden Individuen. Da die Mutter sich rar macht, sucht der Maltipoo Welpe nun nach neuen Bindungspartnern. Hier wäre der ideale Zeitpunkt, dass die neue Familie ihn übernimmt. Andernfalls kann das Verbleiben beim Maltipoo Züchter zu einer sehr intensiven Bindung an den Züchter und die anderen Hunde dort führen, wodurch der Maltipoo Welpe diesen Kreis als seine Familie ansieht. Welpen befinden sich in der achten Lebenswoche in einer entscheidenden Entwicklungsphase, die sie besonders empfänglich für die Bildung neuer Beziehungen und das Erlernen von Verhaltensmustern macht. Die Aufnahme in ein neues Zuhause zu diesem Zeitpunkt ermöglicht es, die natürliche Neugier und Offenheit der Maltipoo Welpen zu nutzen, um eine starke und dauerhafte Verbindung zu ihren neuen Besitzern zu etablieren. Ebenso wäre dies eine Entlastung für die Mutter, die nicht mehr in der Lage ist, die wachsenden Bedürfnisse ihrer Maltipoo Welpen zu erfüllen.
Eine spätere Abholung, etwa in der zehnten oder zwölften Woche, kann daher zu deutlichem Stress und Trauer beim Maltipoo Welpen führen, da er den Eindruck haben könnte, seine Familie zu verlieren. Dieser Irrglaube könnte fälschlicherweise als Zeichen gedeutet werden, dass der Welpe besser noch länger beim Maltipoo Züchter bleiben sollte. Allerdings -wie bereits erwähnt- ist der kritische Zeitpunkt, um die Ersten in der Reihe der wichtigen sozialen Bindungen zu sein, bereits verpasst.
In der achten Woche ist der Maltipoo Welpe noch nicht spezifisch auf sein Umfeld geprägt und bereit, sich vollkommen auf seine neue Familie einzulassen. Die Aufnahme in ein neues Zuhause zu diesem Zeitpunkt ermöglicht es, die natürliche Neugier und Offenheit der Maltipoo Welpen zu nutzen, um eine starke und dauerhafte Verbindung zu ihren neuen Besitzern zu etablieren. Diese Periode markiert das Ende der Prägephase und den Beginn der Phase, in der die soziale Rangordnung eine Rolle spielt – eine Zeit, die ideal für das Knüpfen starker sozialer Bande ist. Wird dieser Zeitpunkt überschritten, gestaltet sich der Aufbau einer Bindung zunehmend schwieriger. Während der Maltipoo Welpe mit acht Wochen noch offen und bereit für den Wechsel ist, kann er bei einer späteren Abholung den Eindruck gewinnen, bereits eine Familie zu haben.
Ab wann muss ich mit der Welpenerziehung beginnen?
Es gibt natürlich auch Menschen, die der Annahme erliegen, sie könnten den Aufwand und die Anstrengungen, die eine konsequente Welpenerziehung mit sich bringt, umgehen, indem sie die Abholung ihrer neuen vierbeinigen Familienmitglieder einfach aufschieben. Diese Menschen stehen vor einer unliebsamen Überraschung. Diese Erwartungshaltung beruht auf einem grundlegenden Missverständnis darüber, wie prägend die ersten Lebenswochen für einen Welpen sind und welchen Einfluss die frühzeitige Sozialisation und Erziehung auf ihr späteres Verhalten haben. Ein Züchter, mag er auch noch so erfahren und engagiert sein, stößt an seine Grenzen, wenn es darum geht, mehreren Welpen gleichzeitig gerecht zu werden und sie individuell zu fördern.
Die Realität zeigt, dass bei der Aufzucht und Erziehung von zwei oder mehr Welpen aus demselben Wurf oder von ähnlichem Alter besondere Herausforderungen bestehen. Diese Welpen entwickeln nicht nur eine intensive Bindung untereinander, sondern können auch Verhaltensweisen an den Tag legen, die ohne eine individuelle Förderung und Erziehung schwer korrigierbar sind. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Welpen in ihren formativen Wochen getrennte Wege in der Hundeschule gehen. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit, unabhängig voneinander soziale Kompetenzen zu entwickeln, sich auf die Interaktion mit Menschen und anderen Hunden einzulassen und grundlegende Kommandos zu erlernen. Diese getrennte Schulung ermöglicht es jedem Welpen, sein volles Potenzial zu entfalten und legt den Grundstein für ein ausgeglichenes und sozial verträgliches Verhalten im Erwachsenenalter.
Verbleibt der Hunde- Welpe über die achte Woche hinaus beim Züchter, so entwickelt er tiefe Bindungen zu seiner dortigen Umgebung und den Menschen und Tieren, die Teil davon sind. Diese Bindungen werden so stark, dass der Welpe diese Gruppe nun als seine eigene Familie wahrnimmt. Eine Verschiebung der Abholung auf die zehnte oder zwölfte Woche kann zu erheblichem Stress und Traurigkeit beim Welpen führen, da er das Gefühl hat, seine Familie verlassen zu müssen. Dies kann irrtümlicherweise als Indiz interpretiert werden, dass es besser wäre, den Welpen noch länger beim Züchter zu lassen. Doch der optimale Zeitpunkt, um als primäre Bindungsperson in das Leben des Welpen zu treten, ist bereits verstrichen. Ohne eine spezifische Prägung auf sein bisheriges Umfeld in der achten Woche ist der Welpe ideal darauf eingestellt, sich seiner neuen Familie anzuschließen. Wird dieser Zeitpunkt überschritten, wird es zunehmend herausfordernder, eine Bindung aufzubauen, da der Welpe möglicherweise bereits das Gefühl hat, einer anderen Familie anzugehören und widerwillig gegenüber einem Wechsel ist.
Keine Erziehung durch die Hundemutter?
Die Überzeugung mancher, dass die Mutterhündin die Hauptlast der Erziehung trägt, ist, wie gesagt, ein Missverständnis.
Die verbreitete Annahme, dass bei Hunden die Mutter für die Erziehung der Welpen verantwortlich sei, beruht auf einem Missverständnis, das teilweise daher rührt, dass viele Menschen die Rolle der Katzenmutter als Referenz heranziehen, die ihre Jungen mit nach Hause gebrachten Mäusen versorgt. Im Gegensatz dazu verhalten sich Hunde bzw. Wölfe nicht auf diese Weise. Die Fütterung der Hunde-Welpen in einem Wolfsrudel beginnt früh in Form von hochgewürgtem bzw. erbrochenem, vorverdautem Futter, das die Rudelmitglieder den Welpen anbieten, wenn diese deren Maul lecken. (Die Wolfswelpen stupsen mit ihrer Schnauze immer wieder an die Mundwinkel der erwachsenen Wölfe und lecken diese, was das Hervorwürgen des Vorverdauten auslöst. Die Welpen werden vom ganzen Rudel versorgt.)
Vielmehr liegt es an den neuen Besitzern, den Welpen die Regeln des Zusammenlebens beizubringen. Die frühkindliche Phase bei den Züchtern ist geprägt von Freiheit und dem Entdecken der Welt ohne strenge Erziehungsmaßnahmen. Lektionen wie das Laufen an der Leine oder das Vermeiden von übermäßigem Bellen müssen die Welpen von ihren neuen Menschen lernen.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Welpen in der Zeit bei der Mutter noch wesentliche Erziehungslektionen lernen könnten. Tatsächlich findet in dieser Phase keine gezielte Erziehung durch die Mutter statt, weder bei Haushunden noch bei Wölfen in der Wildnis. Junge Wölfe genießen eine sorgenfreie Kindheit, spielen ungezügelt und dürfen sich den Erwachsenen nähern, um Futter zu erbetteln, welches ihnen dann bereitwillig zur Verfügung gestellt wird. Zurechtweisungen sind im Wolfsrudel selten und beschränken sich auf minimale, durch Knurren signalisierte Grenzsetzungen. Gehorsam ist in der natürlichen Erziehung eines Wolfsrudels kein Thema.
Deshalb ist es entscheidend, dass die Adoption der Welpen direkt nach dem Abstillen erfolgt, idealerweise in der achten Woche. Dies gewährleistet, dass die neuen Besitzer sofort als Hauptbezugspersonen in das Leben der Welpen treten und die Grundlage für eine erfolgreiche soziale Prägung und Erziehung im neuen Heim schaffen.
Was ist die Ursache dieser tiefgreifenden Verwirrung?
In der Welt der frischgebackenen Hundebesitzer herrscht oft Verwirrung, wenn es um den perfekten Moment geht, um ein neues Famillienmitglied in die Familie zu holen. Je mehr man sich in die Thematik vertieft, desto mehr scheinen die Meinungen auseinanderzugehen. Einige sagen, die 8. Woche sei ideal, während andere zur Geduld raten und die 12. Woche empfehlen.
8.Wochen? 12. Wochen? ..aber woher kommt diese Verwirrung?
Die Katze ist das beliebteste Haustier der Deutschen – in deutschen Haushalten leben mehr Katzen als Hunde oder andere Haustiere. Auch wenn es absolut nicht zutrifft, entscheiden sich viele zunächst für Katzen als Haustiere, weil sie annehmen, dass Katzen anspruchsloser und einfacher in der Haltung seien. Tatsächlich ist jedoch oft das Gegenteil der Fall.
Ebenso nahezu alle Hundezüchter in meinem Bekanntenkreis haben ihre ersten Erfahrungen in der Tierzucht mit Katzenzucht gemacht, bevor sie sich der Hundezucht zuwandten. Die Unsicherheit bezüglich des optimalen Zeitpunkts für die Abholung von Hundewelpen entsteht also nach meiner meinung nach weil - einerseits werden ehemalige Katzenbesitzer oft zu Hundehaltern, andererseits beginnen Hundezüchter ihre Karriere gehäuft mit der Katzenzucht und übertragen die dort gewonnenen Erkenntnisse auf die Hundezucht, ohne diese kritisch zu hinterfragen oder sich spezifisches Fachwissen über Hunde anzueignen. Diese Praxis führt zu weitverbreiteter Verwirrung.
Katzenwelpen werden im Alter von 12 Wochen abgegeben - Hundewelpen mit 8 Wochen. Die Entwicklung bzw. optimalen Abgabezeitpunkt von Katzenwelpen lässt sich NICHT auf Hundewelpen anwenden, weil grundlegende Unterschiede in den sozialen Strukturen, den Phasen der Entwicklung und den Verhaltensweisen bestehen. In der achten Lebenswoche befinden sich Hundewelpen an einem entscheidenden Wendepunkt ihrer Entwicklung, der sie optimal darauf vorbereitet, sich in ihr neues Zuhause und bei ihren neuen Besitzern einzuleben. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch nicht fest auf ihre ursprüngliche Umgebung geprägt, was den perfekten Moment darstellt, um sie in ihr neues "Rudel" zu integrieren. Ein Grund hierfür liegt in der natürlichen Entwicklung der Beziehung zwischen den Hunde-Welpen und ihrer Mutter: Ab der siebten bis achten Woche nimmt die Mutterhündin aufgrund der durch die scharfen Welpenzähne verursachten schmerzhaften und wunden Zitzen zunehmend Abstand von ihren Jungen. Die Welpen werden gleichzeitig fordernder und hungriger, was in der Natur den Zeitpunkt markiert, zu dem in einem Wolfsrudel auch die restlichen Rudelmitglieder beginnen, sich um die Ernährung der Welpen zu kümmern - Das Verständnis des natürlichen Aufzuchtverhaltens bei Wölfen bietet eine wertvolle Perspektive darauf, warum die Abholung von Hundewelpen um die achte Lebenswoche für die Bildung einer starken Bindung zwischen Mensch und Hund so entscheidend ist.
Hunde(Wolfe) und Katzen(Wildkatzen) sind grundverschieden... oder genauer gesagt: Hunde (Wölfe) und Katzen (Wildkatzen) verkörpern das Wesen des Kontrasts selbst. Wildkatzen wandeln als geheimnisvolle Einzelgänger durch die Schatten, allein auf der Jagd und allein in der Aufzucht ihres Nachwuchses, ohne dazu die Nähe ihrer Artgenossen zu suchen. Ein Bild einsamer Souveränität in der Wildnis. In krassem Gegensatz dazu steht die unerschütterliche Einheit eines Wolfsrudels, ein Symbol tiefer Verbundenheit und gemeinsamer Stärke. Gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der Wildnis, teilen die Last der Jagd und die Fürsorge für die jüngste Generation mit einer Hingabe, die das Überleben des Rudels sichert. Ein eindrucksvolles Zeugnis der Kraft gemeinsamen Handelns.
Anders als bei Hunden, deren Aufzucht in der Natur im Familienverbund eines Wolfsrudels menschlichen Familienstrukturen ähnelt - leben Katzen alleine und somit müssen Katzenmütter die Versorgung ihres Nachwuchses auch allein übernehmen. Diese unterschiedlichen Sozialstrukturen führen dazu, dass eine Katzenmutter ihrem Nachwuchs nicht die gleiche Menge an Nährstoffen bereitstellen kann, wie es innerhalb eines Wolfsrudels der Fall ist, wo der Nachwuchs der Leitwölfin von der gesamten Gruppe mit vorverdauter Nahrung versorgt wird. Die erwachsenen Wölfe(das gesamte Rudel!) beginnen ca. in der 5-7 Woche damit, den Welpen vorverdaute Nahrung hervorzuwürgen - daraus resultiert zwangläufig eine deutlich langsamere Entwicklung bei Katzenwelpen im Vergleich zu Hunden.
Ein zentraler Punkt also - nach meiner meinung - der oftmals zu Missverständnissen führt, ist die Annahme ehemaliger Katzenhalter und -züchter, die Entwicklungsphasen von Hundewelpen seien denen von Katzenwelpen ähnlich, ohne sich ausreichend über die spezifischen Bedürfnisse von Hundewelpen zu informieren. Experten wie Martin Rütter, einer der führenden Hundetrainer, unterstreichen die Wichtigkeit, Hundewelpen im Alter von etwa 8 Wochen zu ihren neuen Familien zu bringen.
«Im Idealfall wird der Welpe mit 8 Wochen vom Züchter abgeholt.» (Martin Rütter)
Ist es möglich, Welpen zu spät in ihr neues Zuhause zu holen?
"Wurfgeschwister-Syndrom"
Für Hundewelpen ist die Abholung im Alter von etwa 8 Wochen analog zu diesem natürlichen Übergang. Zu diesem Zeitpunkt sind sie bereit, neue Bindungen einzugehen und sich an ihre neuen sozialen Umgebungen anzupassen. Indem die Welpen in diesem kritischen Entwicklungsstadium in ihre neuen Familien kommen, wird die Grundlage für eine starke und langanhaltende Beziehung zwischen Mensch und Hund gelegt. Es ermöglicht den Welpen, sich erfolgreich in ihr neues Umfeld zu integrieren, Vertrauen zu ihren neuen Bezugspersonen aufzubauen und die notwendigen Lern- und Sozialisierungsprozesse zu beginnen, die für ihr weiteres Leben essentiell sind.
In der faszinierenden Welt der Hundeerziehung taucht eine drängende Frage immer wieder auf: Kann die Abholung eines Welpen zu spät erfolgen?
Im Gegensatz zu Katzenwelpen können Hundewelpen - die länger als empfohlen mit ihren Geschwistern zusammenbleiben, diverse Verhaltensprobleme entwickeln. Bei sorgfältiger Recherche stößt man schnell auf das sogenannte "Wurfgeschwister-Syndrom", ein Phänomen, das nur ausschließlich bei zu später Abholung auftritt.
Zu den typischen Symptomen von "Wurfgeschwister-Syndrom" auch bekannt als „Littermate-Syndrom“ - gehören unter anderem Trennungsangst und Herausforderungen in der Sozialisation. Das "Wurfgeschwister-Syndrom", zeichnet sich durch eine zu intensive Bindung zwischen den Wurfgeschwister aus, die so stark sein kann, dass sie Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu Menschen und anderen Hunden / Tieren aufzubauen.
Das Herzstück dieses Syndroms ist eine intensive, tief verwurzelte oft unzertrennliche Bindung zwischen den Wurfgeschwister, die so mächtig ist, dass sie buchstäblich unfähig werden, Bindungen zu Menschen oder anderen Hunden / Tieren zu knüpfen. Wird diese Bindung durch eine Trennung aufgebrochen – häufig zu spät, in einem wohlmeinenden, aber tragisch fehlgeleiteten Akt der Tierliebe –, kann das Ergebnis ein lebenslanges Gefühl der Unruhe und Unsicherheit sein.
Die Folgen einer solchen Trennung können langwierig sein, mit Verhaltensweisen wie anhaltendem Jaulen, der Zerstörung von Gegenständen, übermäßigem Bellen oder aggressivem Verhalten in neuen Situationen.
Für Hundehalter und solche, die es werden möchten, unterstreicht dies die Bedeutung, den richtigen Zeitpunkt für die Aufnahme eines neuen Familienmitglieds sorgfältig zu wählen. Ein Bewusstsein für die potenziellen Risiken einer zu späten Trennung kann dabei helfen, einen gesunden und glücklichen Start ins Zusammenleben zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Abholen von Welpen im Alter von acht Wochen nicht nur eine Tradition ist, sondern eine fundierte Empfehlung, die auf dem natürlichen Entwicklungszyklus von Hunden basiert. Es maximiert die Chancen auf eine gesunde Entwicklung und eine tiefe Bindung zwischen dem Hund und seinen Menschen, was für ein erfülltes gemeinsames Leben von unschätzbarem Wert ist.